Beeindruckendes Akkordeonkonzert in der Kirche

Beeindruckendes Akkordeonkonzert in der Kirche

Glühweinmarkt auf dem Rathausplatz – Silbereisens Lichtermeer in der ARD – oder doch Konzert in der Kirche? Die Grötzinger hatten am Vorabend zum 1. Advent die Qual der Wahl. Viele waren letztendlich der Einladung der AKKORDEONFREUNDE GRÖTZINGEN (AFG) gefolgt zum gemeinschaftlichen Konzert mit den ACCORDEON–FREUNDEN KRAICHGAU (AFK) aus Gochsheim unter der Leitung von Dirigent Daniel Hennigs, der beide Orchester leitet.

Noch brannte keine Kerze am schlichten grünen Kranz, deshalb sollte es auch kein Advents- oder Weihnachtskonzert sein. „Feierklänge“, wie das Eröffnungsstück lautete, vereinnahmten mal ruhig und getragen, mal temporeich und fulminant, die Besucher des Konzertabends. Als Publikumsfavoriten mit dem größten Wiedererkennungswert erwiesen sich, gemessen am Applaus, die Ouvertüre zu „Donna Diana“ („Erkennen Sie die Melodie“?!), der 3. Satz aus „Irische Suite“ („O Danny Boy“) und „Palladio“, komponiert für die TV-Werbekampagne „Ein Diamant ist unvergänglich“. Jedes der beiden Orchester hatte neben beliebten Klassikern auch eine Originalkomposition für Akkordeon im Repertoire, so präsentierten die AFG Doblers „Divertimento“, die AFK die „Ouvertüre furiant“ von Adolf Götz. Ebenso fanden sich die festlich-barocken, dann in Swing übergehenden Stücke „La Storia“ und „Concerto d’amore“ in beiden Spielgruppen.

Die hervorragende Akustik in der evangelischen Kirche erlaubt auch leise Töne, bei denen der Zuhörer in wiederkehrenden Strukturen vom Pianissimo allmählich in einen Klangstrudel bis zum Fortissimo mitgenommen wird -„Miranda“ irritierte durch einen abrupten Schluss, bis sich die Besucher zu applaudieren wagten!

Von Moderatorin Elke Daubenberger zum Programmende als inoffizielle englische Nationalhymne angekündigt, geriet der Marsch Nr. 1 aus „Pomp and Circumstances“ zum fulminanten Höhepunkt, bei dem beide Orchester mit rund 40 Musikern optisch und vor allem akustisch den effektvollen Schlusspunkt setzten – Gänsehaut pur löste euphorischen Beifall beim Publikum aus.

Danach waren es noch 2 ¾ Stunden bis zum Anbruch des 1. Adventssonntags, und angesichts des bereits dekorierten Adventskranzes kamen die Besucher mit der Zugabe doch noch in den Genuss beliebter Weihnachtslieder in Form eines originell arrangierten Potpourris von Heinz Ehme, das zum kollektiven Mitsummen animierte. Die vorweihnachtliche Stimmung begleitete die Besucher auf ihrem Nachhauseweg und führte vielleicht zum Entzünden der ersten Kerze im heimischen Wohnzimmer, wo man das stimmungsvolle Konzert noch einmal auf sich wirken ließ.

Vielen Dank an Claudia Plischke für die Überlassung des Pressetextes 🙂